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1. Die alte Geschichte - S. 49

1872 - Münster : Coppenrath
49 und mit dem Auslande trat Aegypten berhaupt wenig in Verbindung. Fremde Schiffe wurden nicht eingelassen, und dieses um so weniger, weil damals die Seefahrer nur zu oft die grten Rubereien hieben. Um so lebhafter aber war der Handel im Lande selbst, auf dem Nil. Unter den mancherlei Erzeugnissen des Landes war besonders die Byssus- Staude berhmt. Aus den zarten Fden derselben wurden die feinsten Zeuge bereitet und in den Handel gebracht Noch berhmter war die Papyrus-Staude, von welcher das Papier seinen Namen hat. Fast jeder Theil dieser Staude war von Nutzen. Die Wurzel diente zum Brennholze, auch zu allerlei Gefen; der Stengel enthlt einen nhrenden Saft; am merkwrdigsten aber war die mittlere Haut derselben. Man ltete sie ab, legte die einzelnen Faser neben einander und bego sie mit warmem Nilwasser. Dann legte man eine zweite Lage solcher Ffer in die Quere der die erftere, prete sie zu'arnrnen, lie sie trocknen und glttete sie ab. So war das Rapier fertig. Dieses Papier wurde jedoch in alter Zeit nicht von allen Vlkern gebraucht. Die Griechen schrieben auf die Bltter der Biblos-Staude. Daher heit auch in ihrer Sprache Biblos Buch, und hiervon haben wir noch die Namen Bibel fr die hl. Schrift, Bibliothek u. m. a. Die Rmer 'chneben auch auf Wachstafeln. Seit dem sechsten Jahrhundert breitete sich das Pergament ans. In Pergamus, einer Stadt Kleinasiens, war die Kuust erfunden, Thierhute so zuzubereiten, da man sich ihrer ganz bequem zum Schreiben bedienen konnte. Zwar hatte man schon weit frher an anderen Orten auf Thierhute geschrieben, nirgends aber war die Zubereitung derselben so trefflich gelungen, als in Pergamus. Sie bekamen Deshalb von dieser Stadt den Namen Pergament. Diese Papierarten waren im Alterthume am meisten verbreitet, bevor unser jetziges Papier aufkam, welches aus zusammengestoener und in Brei verwandelter Leinwand verfertigt wird. Dieses wurde im elften Jahrhundert eingefhrt. Man schrieb auch Smter'3 Wcltgelch. I. 30. Aufl. 4 1

2. Die alte Geschichte - S. 67

1872 - Münster : Coppenrath
L . 67 anbilden. Zur Aufbewahrung der Gesetztaieln lie Moses eine hlzerne reich mit Gold verzierte Lade machen, die den Namen Bundeslade fhrte, lieber derselben wurde ein prachtvolles tragbares Zelt ausgeschlagen, Stifts Htte genannt. Ungeachtet dieser und anderer Verordnungen, welche Gott durch Moses zur Begrndung der Wohlfahrt und zur Erhal-tung der Macht seines auserwhlten Volkes gab, verlie dasselbe doch wieder seinen Herrn und fiel in schndliche Abgtterei. In seiner Halsstarrigkeit und Widerspenstigkeit ging es so weit, da nicht selten das Leben des Moses und Aaron in die uerste ! Gefahr kam. Wie htte ein so bses Volk es verdient, das schne Land der Verheiung in Besttz zu nehmen! All' die 1600,000 Männer, welche aus Aegypten gezogen waren, nur Josua und Kaleb ausgenommen, fanden ihren Tod in der Wste, ohne es auch nur von weitem gesehen zu haben. Mo-'es fhrte die Israeliten bis an die Grenze des Landes; aber auch der Greis selbst sollte nicht dahin gelangen, weil er nur ein einziges Mal in seinem Vertrauen auf Gott gewankt hatte. Sem Auge erblickte zwar noch aus der Ferne die reizenben Fluren, welche er feinem Volke fo lange verheien hatte: aber er ging heim zu feinen Vtern, bevor fein Fu das neue Va-terlanb betrat. Niernanb wei, wie und wo er gestorben ist. Mehr als breitaufenb Jahre stnb feitbem verflossen, und noch lebt sein Name weithin, wie keines Sterblichen Name, in der Verehrung der Völker fort. 21. Einzug in Palstina unter Josue. Die Richter. Whrenb der vierzig Jahre in der Wste war ein ganz neues und besseres Geschlecht aufgewachsen. Dieses fhrte Josue (Jofua) unter mancherlei Wunbern und Zeichen stegenb hinein. Der Jorbanstu theilte sich, und es ging trockenen Fues hinburch. Die Mauern der Stadt Jericho, der vornehmsten renzreftung des Landes, strzten auf den Schall der Posaunen tracheub zusammen. Die heibnifchen Einwohner des Landes, die 5* tt

3. Geschichte des Mittelalters - S. 273

1872 - Münster : Coppenrath
V 273 fr einen ehrlichen Krieger nicht schickten. Besonders eiferten die Ritter gegen die hllische Erfindung, wie sie dieselbe nannten. Denn was half ihnen jetzt all' ihre Kraft und Gewandtheit, was die trefflichsten Waffen und Rstungen, da ein Fingerdruck des Feigsten aus weiter Ferne sie dahinstrecken konnte. Sie legten Lanze und Schwert nieder, als gemeine Fuknechte mit Musketen und Kanonen sich ihnen entgegenstellten. Von nun an verrichteten Sldlinge, die deshalb auch den Namen Soldaten erhielten, den Waffendienst; und in den einzelnen Staaten bildeten sich ans diesen allmlig stehende Heere, zunchst in Frankreich, wo stehende Compagnieen, gens d'armes genannt, den Anfang dazu machten. Von nun an muten gegen diese Artillerie''*) festere Mauern, breitere Grben, haltbarere Auenwerke bei den zu verteidigenden Pltzen angebracht werden. Die Schlachten selbst waren im Ganzen weniger blutig und wurden mit weniger persnlicher Erbitterung gefhrt, als in frheren Zeiten, wo Mann auf Mann grimmig einhieb. Die Entscheidung der Schlacht hing jetzt nicht so sehr ab von der Anzahl der Streiter und ihrer Krperkraft, als von der Gewandtheit der Anfhrer. Die Kriegskunst wurde zu einer besonderen Wissenschaft, die viele Kenntni und Uebung erfordert. So durchgreifend wirkte die setzten Zndhtchens, abgefeuert wird. Dieses sogenannte Percnssions-gewehr ist eine Erfindung des Englnders Forsythe vom Jahre 1807. Das jetzige Zndnadelgewehr" dagegen, welches besonders weit und sicher trgt und seine Ladung nicht mehr von oben, sondern unten in den Lauf eingelegt erhlt weshalb es auch wohl Hinlerladungsgewehr genannt wird ist eine deutsche Erfindung. Es wurde im Jahre 1845 von Dreysse (f im December 1867) in Smmerda (bei Erfurt) erfunden. Auch die neuen gezogenen Kanonen" eine Erfindung des Kaisers Napoleon Iii. bekommen ihre Ladung unten und schieen auerordentlich weit und sicher. *) Vou dein lat.: ars tolendi (sc. globos) d. i. Kunst zu schieen (nmlich Kugeln). Wclttr's Wettges. Ii. 25. ufl. 18

4. Geschichte des Mittelalters - S. 217

1872 - Münster : Coppenrath
I 217 anziehenderen Bilde dagegen erscheint das damalige gesellige Leben selbst, der fromme christliche Sinn, die stille Gengsamkeit und Huslichkeit und die treue Einigkeit des deutschen Brger-standes. Wenn der Werkmeister sein Webeschifflein in Ruhe gestellt, Ahle und Pechdraht bei Seite gelegt, die Nadel ausge-steckt, diescheere an den Wandhaken aufgehngt hatte, dann bte er sich in der einsamen Stille seines Kmmerleins in der Nachbildung oder Erfindung knstlicher Gesnge. Und kam dann der Sonntag heran, so wurde die mit bunten Schildereien gezierte Schultafel ausgehngt, zur Ankndigung, da am Sonntage nach dem Gottesdienste Schule gesungen werden solle. Dann versammelten sich alle Meister der Sngergesell-schaft, die Singer und Dichter, die Schulfreunde und Schler derselben nebst einer groen Zahl von Brgern und Brgerin-nen, und ehrerbietiges Schweigen herrschte in der zahlreichen Versammlung. Obenan sa der Vorstand der Gesellschaft, das sogenannte Gemerk, dann die Merk er, d. h. Richter, welche auf jeden Fehler sorgfltig merkten und am Schlsse des Gesanges das Urtheil der die Snger sprachen. Wer am glttesten, d. h. am fehlerfreieren, gesungen hatte, der bekam den Preis. Er wurde feierlich mit einem Kranze gekrnt, ihm auch wohl ein sogenanntes Kleinod an einer Kette um den Hals gehngt. Ein solches Kleinod bestand oft aus einer Schaumnze, auf welcher der König David mit der Harfe abgebildet war. Der Snger hie deshalb auch wohl Knig-David-Gewinner. Gekrnt und mit dem Kleinod versehen zu werden, das war fr den Gekrnten, fr Gattin und Kinder, fr die ganze zahlreiche Verwandtschaft und fr die Zunft selbst, welcher der gekrnte Meister angehrte, die hchste Ehre und Freude. Die vorzglichsten Gedichte wurden in ein groes Buch zusammengeschrieben, und dieses sorgfltig aufbewahrt. Das waren die Feierabends- und Feiertagsbeschf-tigungen, die Sonnabends- und Sonntagsvergngungen der Handwerker der Vorzeit; das waren die Erholungen und

5. Geschichte des Mittelalters - S. 272

1872 - Münster : Coppenrath
272 von 50 Pfund tausend Schritt weit scho. Allmlig aber fand man das Unbequeme dieser Maschinen, die selbst durch die grte Anstrengung kaum von der Stelle zu bringen waren. Man machte sie deshalb immer kleiner, so da man sich ihrer auch im freien Felde, und nicht blo zu Belagerungen und Vertheidigungen fester Pltze bedienen konnte. Spter go man sogar Kanonen von so dnnen Rhren, da der einzelne Mann sie bequem tragen und nach Willkr regieren konnte. Diese tragbaren Feuergewehre, die man auch Bchsen oder Mnsketen nannte, wurden, wie die Mrser und Kanonen selbst, am Znd-! locke niit einer Lunte angezndet. Das lteste Zeugni der! den Gebrauch dieser Handbchsen ist vom Jahre 1387, in wel-! ehern die Stadt Augsburg ihren Bundesgenossen dreiig Bch'! senschtzen stellte; denn dort und in Nrnberg verfertigte man lange Zeit die besten Bchsen und Kanonen, und von diesen^ Stdten ging die Vervollkommnung der gedachten Erfindung aus. Namentlich erfand man im Jahre 1517 zu Nrnberg *) Flintenschlsser mit Steinen, die durch ein Nad gespannt wur-den; und endlich verfielen die Franzosen auf das spter bliche Flintenschlo. Weil der dazu gebrauchte Feuerstein auf slavisch Flius hie, so bekam das ganze Gewehr hiervon den Namett Flinte. Um diese neue Waffe zugleich als Lanze zu gebrau-cheu, wurde au der Mndung derselben ein Seitengewehr an* geschraubt, welches von der Stadt Bajonne, im sdwestlichen Frankreich, wo diese neue Erfindung zuerst (1679) aufkam, den Namen Bajonnet erhielt**) Jedoch wurden jene neue Kriegsmaschinen im Felde anfangs wenig gebraucht. Sie galten fr heimtckische Waffen, die sich *) In dem gewerbthtigen Nrnberg ward schon im Jahre 1400 die Windbchse von Hans Lobsing er, und von einem anderen Nrn-berger, Rudolph, das Draht ziehen erfunden. **) In neuerer Zeit hat man auch angefangen, an dem Schlosse solche Vorkehrungen zu treffen, da das Gewehr nicht mehr mittelst eines ciiie? schraubten Feuersteines, sondern einfacher und sicherer, mittelst eine anfg5

6. Geschichte des Mittelalters - S. 279

1872 - Münster : Coppenrath
' - 279 Gerbert von Auvergne, der nachmals unter dem Namen : Sylvester Ii. Papst war, verfertigte eine solche, doch fehlte derselben der Schlag. Wer diesen hinzugefgt hat, ist nicht bekannt. Schlaguhren scheinen berhaupt nicht lange vor 1300 verfertigt und in Gebrauch gekommen zu sein. Vielleicht ist Jakob Dondi der erste, welcher in seiner Vaterstadt Padua im Jahre 1344 eine Thurmuhr zusammensetzte, welche die Stunden schlug. Auch ein Deutscher, Heinrich de Wyk, war in demselben Jahrhundert berhmt durch die kunstvolle Schlaguhr, die er auf Befehl des Kniges von Frankreich, Karl V., auf den kniglichen Palast in Paris setzte, und die noch im Jahre 1737 zu sehen war. In Deutschland scheint das gewerbthatige Augsburg die ersten Schlaguhren gehabt zu haben. Ihre eigentliche Vollkommenheit und Sicherheit entbehrten aber alle diese Uhren noch, da ihnen der Pendel fehlte, den im sieben-zehnten Jahrhundert der berhmte Florentiner Galilei und der Hollnder Huygens erfanden. Dagegen gab es noch vor Ablauf des Mittelalters knstliche Taschenuhren. Der Ruhm dieser Erfindung gebhrt ebenfalls einem Deutschen, Peter Hele, der um das Jahr 1509 Uhrmacher zu Nrnberg war. Dieser verfertigte die ersten, in ihrer Form noch ziemlich unge-schickten, unter den Namen Nrnberger Eierlein" bekannten Uhren. *) Bald nach ihm verbesserte sich auch die Form der Taschenuhren, so da man im Stande war, auerordentlich kleine zu liefern. Selbst der groe deutsche Kaiser Karl V. beschftigte sich mit der in feiner Zeit fo beliebten Uhrmacherkunst. Der Hollnder Huygens hat sich auch um ein regelmigeres Getriebe der Taschenuhren nicht geringes Verdienst erworben. 75. Eroberung Conftantmopels durch die Trken (1453). Wir wenden uns jetzt zu der Geschichte des ltesten der europischen Staaten des Mittelalters, des ostrmischen oder *) Die Repetiruhr wurde erst gegen das Ende des folgenden Jahr-Hunderts, im Jahre 1676, von dem Englnder Bar low erfunden.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 257

1861 - Münster : Coppenrath
257 ward am 25. Dezember 1745 zu Dresden abgeschlossen. Frie- drich behielt Schlesien und erkannte dagegen Theresias Ge- mahl als Kaiser an. So war der zweite schlesische Krieg be- endet, und Friedrich trat jetzt wieder vom Kampfplatze ab. Friede ¡n Aachen (1748). — Mit Frankreich und Spa- nien währte indeß der Krieg noch einige Jahre fort und wurde vorzüglich in den österreichischen Niederlanden geführt. Die Franzosen unter Anführung des berühmten Marschalls Moritz von Sachsen siegten hier in einzelnen Gefechten über die ver- bündeten Oesterreicher, Engländer und Holländer. Als aber endlich auch die Kaiserin Elisabeth von Rußland sich für Oester- reich rüstete und schon ihre Truppen gegen den Rhein auf- brechen ließ, trug Frankreich den Frieden an. Er wurde zu Aachen im Jahre 1748 geschlossen und machte dem ganzen österreichischen Erbfolgekriege ein Ende. In diesem verlor Maria Theresia außer Schlesien nebst der Grafschaft Glatz, welches sie bereits früher abgetreten hatte, nur die kleinen Her- zogthümer in Italien, Parma, Piacenza und Guastalla, welche sie an den spanischen Jnfanten Don Philipp abtrat. Sonst blieb Alles auf demselben Fuße, wie vor dem Kriege, und die junge hochherzige Kaiserin ging demnach rühmlich genug aus einem Kampfe hervor, der ihr anfangs kaum eine Provinz lassen zu wollen gedrohet hatte. Frankreich mußte zu seiner Beschämung sehen, wie das Haus Haböburg, welches es doch zu vernichten gedachte und zu dessen Vernichtung es so viel Menschenblut fast acht Jahre lang verschwendet hatte, wieder dastand, mächtig und blühend, mit der deutschen Reichskrone von Neuem geschmückt. Erst jetzt, nach dem Frieden zu Aachen, konnte Maria Theresia ihrer Herrschaft froh werden, und die vortreffliche Frau wurde nun eine wahre Mutter für ihre Länder. Durch großartige Einrichtungen und Verbesserungen in allen Zweigen der Verwaltung brachte sie überall neues Leben in dieselben, überall wurde sie getragen von der Liebe und Verehrung ih- Wcltcr's Weltgcsch. Iii. 16. Aufl.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 230

1861 - Münster : Coppenrath
230 ihm eine neue Welt. Das Gewühl der Kaufleute, der Schiffer, der Soldaten; die Schleusen, die Dämme, die Maschinen, die Sch ffe, Alles erfüllte den jungen Czar mit freudigem Erstau- nen. Um weniger erkannt zu werden, trug er die Kleidung eines holländischen Schiffzimmcrmannes und war vom frühen Morgen bis zum späten Abend beschäftigt, mit allen Merk- würdigkeiten der Stadt sich bekannt zu machen. Von Amsterdam setzte er nach dem nahe gelegenen Dorfe Saardam über, dem Sitze des holländischen Schiffbaues. Hier erschien er als gemeiner Russe in vaterländischer Tracht und ließ sich unter dem Namen Peter Michaelow in die Liste der Werkleute eintragcn. Er bewohnte sieben Wochen lang ein einfaches Häuschen, bereitete sich selbst sein Lager und seine Speise, führte den Briefwechsel mit seinen Ministern und ar- beitete zugleich mit seinem Zimmermannsbeile an Mast und Kiel. Noch jetzt zeigt man zu Saardam die Hütte, welche er bewohnte. Seine Mitgesellen nannten ihn nicht anders als Peter Baas, d. i. Meister Peter. Auch die Werkstatt -der Schmiede, Tauschläger und Segclmacher besuchte er fleißig und erkundigte sich nach Allem. Hierauf begab er sich nach Amster- dam zurück und ließ ein Kriegsschiff von sechzig Kanonen unter seiner Aufsicht bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Bau- leuten und Künstlern versehen, nach Archangel schickte. Im Jahre 1698 schiffte er sich nach England ein. Zu London that sich wieder eine neue Welt vor ihm auf. Nichts entging seiner Aufmerksamkeit; Alles ließ er sich erklären und schickte dann einzelne Modelle in seine Heimath, sogar von einem Sarge. Vorzüglich erregte das englische Seewesen seine Aufmerksamkeit. Der König Wilhelm veranstaltete ihm zum Vergnügen ein kleines Sectreffen. Ein so furchtbar schönes Schauspiel hatte er noch nie gesehen. „Wahrlich," rief er ver- wundert aus, „wäre ich nicht zum Czar von Rußland geboren, so möchte ich englischer Admiral sein!" Ueber fünfhundert Eng- länder nahm er in seine Dienste. Nach einem dreimonatlichen

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 371

1861 - Münster : Coppenrath
371 Preußen empfing das Gesetz des unerbittlichen Siegers. Schon am 9. Juli 1807*) wurde der traurige Friede zu Tilsit abgeschlossen. Preußen büßte fast die Hälfte des Gebietes ein. Außer Danzig, welches zu einem Freistaate erhoben, und au- ßer den polnischen Besitzungen, welche als Großherzogthum Warschau dem Könige von Sachsen verliehen wurden, verlor es alle Länder zwischen der Elbe und dem Rhein. Aus die- sen und aus den Besitzungen einiger der benachbarten Fürsten bildete Napoleon ein neues Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und schenkte es seinem noch unversorg- ten jüngsten Bruder Hieronymus (Jerome). So stand jetzt ein kleines Frankreich im Herzen von Deutschland! 78. Das Continentalsystem. — Eroberung von Portugal, Spanien, Hetrurien und Rom (1807—1808). Das Contincntatchstem (1806). — Immer noch stand Eng- land mit seiner furchtbaren Seemacht den Franzosen siegreich gegenüber und hatte fast alle Kolonien derselben an sich ge- rissen. Napoleon, wohl wissend, daß die Hauptkraft dieses Staates auf seinen ausgebreiteten Handel beruhe, und daß mit diesem der Staat selbst untergehen müsse, hatte schon 1806 von Berlin aus den Befehl einer allgemeinen Han- delsperre erlassen. Jeden Handel mit England und sei- nen Kolonien und Waaren erklärte er für staatsverbrecherisch und alle Engländer auf dem festen Lande für Kriegsgefangene. Und wirklich gerietst England durch dieses sogenannte Con- tinentalsystem, dem auch selbst Rußland beitrat, in nicht geringe Noth und Gefahr. *) In dasselbe Jahr fällt die Erfindung des Dampfschiffes von Ro- bert Fulton, einem Nordamerikaner. Das erste Dampfschiff wurde nach seiner Angabe zu New-Iork gebaut und lief am 3. October 1807 vom Stapel. In Deutschland erschien das erste auf dem Rhein bei Köln am 12. Juni 1816. Auf die Erfindung des Dampfschiffes folgte die des Dampfwagens von dem Engländer Stephenson 1829. — Die Dampfmaschine selbst aber ist eine Erfindung des Engländers Jame- Watt, um das Jahr 1763. 24*

10. Geschichte des Mittelalters - S. 270

1861 - Münster : Coppenrath
270 die größte Anstrengung kaum von der Stelle zu bringen waren. Man machte sie deshalb immer kleiner, so daß man sich ihrer auch im freien Felde, und nicht bloß zu Belagerungen und Ver- theidigungen fester Plätze bedienen konnte. Später goß man sogar Kanonen von so dünnen Röhren, daß der einzelne Mann sie bequem tragen und nach Willkür regieren konnte. Diese tragbaren Fcuergcwehre, die man auch Büchsen oder Musketen nannte, wurden, wie die Mörser und Kanonen selbst, am Zünd- loche mit einer Lunte angezündet. Das älteste Zeugniß über den Gebrauch dieser Handbüchsen ist vom Jahre 1387, in wel- chem die Stadt Augsburg ihren Bundesgenossen dreißig Büch- senschützen stellte; denn dort und in Nürnberg verfertigte man lange Zeit die besten Büchsen und Kanonen, und von diesen Städten ging die Vervollkommnung der gedachten Erfindung aus. Namentlich erfand man im Jahre 1417 zu Nürnberg*) Flintcnschlösser mit Steinen, die durch ein Rad gespannt wur- den; und endlich verfielen die Franzosen auf das später übliche Flintenschloß. Weil der dazu gebrauchte Feuerstein auf slavisch Flins hieß, so bekam das ganze Gewehr hievon den Namen Flinte. Um diese neue Waffe zugleich als Lanze zu gebrau- chen, wurde an der Mündung derselben ein Seitengewehr-an- geschraubt, welches von der Stadt Bajonne im südwestlichen Frankreich, wo diese neue Erfindung zuerst (1679) aufkam, den Rainen Bajonnet erhielt.**) *) In dem gewerbthätigen Nürnberg ward schon im Jahre 1400 die Windbüchse von Hanns Lobsinger, und von einem anderen Nürnberger, Rudolph, das Drahtzichen erfunden. **) In unserer Zeit hat man auch angefangen, an dem Schlosse solche Vorkehrungen zu treffen, daß das Gewehr nicht mehr mittelst eines eingeschraubten Feuersteines, sondern einfacher und sicherer, mittelst eines aufgesetzten Zündhütchens, abgefeuert wird. Dieses sogenannte Per- cussionsgewehr ist eine Erfindung des Engländers Forsythe vom Jahre 1807. Das Zündnadelgewehr dagegen, welches besonders weit und sicher trägt und auch jetzt schon bei einem großen Theile des Heeres eingeführt ist, ist eine deutsche Erfindung. Es wurde im Jahre 1845 von Dreysse in Sömmerda (bei Erfurt) erfunden.
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